Übersee(Stadt) What?

Umgezogen die Tage. Mit dem Lieblingsmenschen zusammen. Wohin? Gröpelingen.
Der gemeine Bremer würde sagen: "Gröpelingen? Geht gar nicht! Ghetto Altaaa!"
Stimmt Suburban-Hipster-Shit geht hier nicht, Gentrification auch (noch) nicht.
Du hast hier die letzten Reste des Arbeiterviertels zur Zeiten der "AG-Weser".
Das Kreuzberg Bremens, sprich als Weißbrot bist Du hier in der Minderheit.

Anders formuliert, hier findet das Leben auf der Strasse statt. 24/7! Kids die draußen
spielen bis die Sonne hinter dem Horizont versinkt. Kids die durch die Gegend streunen
ohne das die Helikopterfraktion panisch hinterherrennt. Die Gemüsebude an jeder Ecke.
Fladenbrot den ganzen Tag über frisch. Proll-Benzos und Ranzkarren im Einklang.
Der Barbier sitzt entspannt vor der Tür - und ranzt die Umgebung an, dass sie ihren
Scheiß doch bitte nicht einfach auf die Strasse kippen. Ziehste hier hin, wirst du befragt,
könntest du ja eines dieser Hipsterarschlöcher sein, die billig wohnen wollen aber sich nicht
in die Gemeinschaft integrieren.

Hier gegenüber war das was du Hafen nennst. Mit Straßenstrich, Containern, Werft und
all dem. Real Deal halt. Ist lange her - und ich erinnere mich, dass ich als Kid in Walle gerne 
mit dem Klapprad die Gegend erkundet habe (Google mal nach Roland-Mühle und zieh 
dir die Explosion rein - BÄM!). Wenig Zäune, Zugang und das Wissen, dass im Zweifelsfall
Darwin recht behält. 

30 Jahre später - Die AG Weser ist nicht mehr  - über den Spacepark hüllen wir den Mantel
des Schweigens, was bleibt ist die Waterfront, Kommerztempel Galore! Primark on the Spot!
und alle so Yeah! Betonwüste hintenrum. Muss man gesehen haben. 

Reicht nicht? Was ist von dem Hafen geblieben? Hafen als Zeichen für Urbanität. Kannste Dir schon
denken oder? Hatten wir in London. Hatten wir in Hamburg und da darf Bremen nicht fehlen. 
Eine Stadtplanung die sich Leben wünscht und nicht begreift, dass 20€/qm kein Leben anzieht.
Eine Stadtplanung die sich wundert, das sie jenseits der Multimedia-Klitschen und jenseits
der sich  am gentrifizierten,maroden Schick labenden Crowd, niemand begeistern kann,
der urban leben möchte und gleichzeitig auf den Euro schauen muss. Ghetto - nur anders rum

Parkfläche am äußersten Ende - immerhin ein Skatepark - wenn auch am Arsch der Welt. Im Hintergund, die alte Hafenarchitektur.
 Next up - Zugeschüttete Hafenbecken und die vermeintlich neue "Urbanität"

Vier Kilometer falsch verstandenes Bauhaus. Vier Kilometer gesichtslose, sterile Funktionsbauten. 
Moderne Urbanität, der ach so toleranten Hipsterfraktion:

Die sich - tolerant wie sie nunmal ist - auch dissen lässt, aber Pimmel - nein das geht nun gar nicht. 
Case closed! Urbanes Leben wirst du dort niemals finden.




Zen und die Kunst ein Bild zu erschaffen

NeunzehnSiebenUndNeunzig: Künstlerleben. Nachtleben. Produzierend. Jung. Unwissend. Fliegend. Zu Hoch. Der Fall folgt. Fremdverschuldet. Eigenverschuldet. Orientierungslosigkeit.

NeunZehnNeunUndNeunzig: Studierend. (R)Auszubildend. Neun bis Fünf beginnt. Arbeitend: Neun bis ZweiUndZwanzig.

Zweitausend: Arbeitend. Immer noch. Verdrängend. Funktionierend. Zusammenbruch. Abbruch.

ZweitausendZehn: Reisend. Andere Kulturen. Kamera. Der Ausbruch will festgehalten werden. Nichts begreifend. Das übliche Bildmaterial.

ZweitausendElf: Verurteilen. Kommentieren. (Un)Social-Media. Verlaufend. Technik.

ZweitausendZwölf: Idee. Nicht begriffen. Wege nicht gegangen.

ZweitausendVierzehn: Lichtblick. Inhaltlich. Gefühlt. Nähe begreifend.

ZweitausendFünfzehn: Verloren. Rückfallend. Arbeitend. Begreifend.

ZweitausendSechzehn: Frei werdend. Neubeginn. Wissend. Warum. Nicht wie. 

"Ich will nicht wissen wie etwas aussieht. Ich will sehen wie es sich anfühlt!"


Perfektion. Einfachheit. Klarheit. Funktion. Gefordert. Abgelehnt.

Leben. Unsicherheit. Offenheit. Freiheit. Zeigend. Wohlfühlend. Fließend.

Qualität  muss sich über das eigene Selbst definieren. Sichtweisen und Wege müssen offen bleiben und der eigenen Wahrnehmung gehorchen. Die Zeit wird dunkel, die Technokraten bestimmen. Die Engstirnigen fordern Stacheldraht wider dem Fremden. Wie kann ich da noch einfache Bilder machen, die leicht zu deuten sind? Es geht nicht. Das innere Feuer brennt und sieht sorgenvoll auf das Zündeln der Kleingeister, die Stillstand bevorzugen und einfache Wahrheiten fordern, die ich nicht liefern kann und will. 

Zen und die Kunst ein Bild zu erschaffen ohne zu erstarren.

Off / On

An. Aus. Klick. Klack. Weihnachtsmarkt Bremen. Anders.
Nicht so konsistent wie es sein müsste, dennoch ab dafür. Machen, nicht reden.

Ab in den Wald - Familienausflug

Totenstille. Lebt der Herr noch? Fotografiert er noch? Interessiert das die Welt überhaupt?
Ja und Ja und mir egal! Ich betreibe das hier, weil ich es kann und es meiner Eigenreflexion dient. Portfolioaufbau der Vermarktung wegen, ist mir zu öde und anonymes Feedback aus dem Netz ändert auch nichts. Ich kann und will nur Ich. Kann man langweilig oder richtig blöd finden. Who cares. Fotografie ist Ego und kein wohlgefälliges Allgemeinplatzgehampel.

Wenn dann doch mal eine Anfrage kommt und ich das Projekt geil finde, mache ich das in der Regel auch. Zeigen? Nö - lass mal. Das bleibt da wo es hingehört - im Privaten und ich muss mich nicht verbiegen, wer fragt - weiß was er bekommt.

2015 war ein - fotografisch - totes Jahr. Den Arsch voll Arbeit, bis hin zur 80 Stunden Woche über Monate. Der Stress wahr unschön, das Ergebnis erleichternd. Altlasten entsorgt. Freiheiten gewonnen.

Was bietet sich besser an als Fotos aus dem Wald um die Totenstille aufzuheben? Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, kann ich gut und wenn dann noch die 9 to 5 Nummer plus 9 to 5 des Nachts dazu kommt, ist Feierabend und die Kamera bleibt daheim.

 Folgt mir und der Familie in den Wald

Die Lieblingsfrau bekam meine alte und heißgeliebte 5D MK I als Dauerleihgabe und legte los. Analog ist gerade nicht angesagt und nobody cares. Halt wartet - in den Foren herrscht gerade wieder Kleinkrieg, welches Medium denn nun besser, geiler oder was auch immer sei. Kannste nur eines machen, dich von Foren fernhalten oder hart trollen. 

Zwischendurch ein paar schnelle Waldimpressionen

Das Kind hatte Spaß. 

Nach Hause  ist halt eher so semi, wenn es eingefordert wird.

Eines noch. Die Pause hat mir gezeigt, dass ich kein Mensch für lange Brennweiten bin. Fotos erzählen über den Fotografen mehr als einem manchmal lieb ist. Lange Brennweiten sind ein Ausweg aus dem Dilemma, dabei sein zu wollen und dennoch die Distanz zu waren. Sowohl die Eigene als auch die der Anderen. Alles Schick, alles tutti. Nützt nur nichts. Wer dabei sein will und das auch zeigen will, muss sowohl die eigene Distanz überwinden, als sich auch die Nähe der Anderen erarbeiten und genau das machste nicht, wenn Du mit dem Tele unterwegs bist. Bisher waren es 35mm, ich bin runter auf 24mm. Shit gets real. Love it. 

Robots. Datadriven Egos und Du.

Fucking Robots!

Gestern morgen auf dem Weg zur Arbeit. Die Nebelschwaden kriechen aus der Weser. Rundherum übelst, mistiges Licht, über Motive und Inhalte muss erst recht nicht geredet werden. Egal - Lichtsituationen und Stimmungen finde ich spannend genug, um das fix festzuhalten. Das iPhone gezückt und *klack* *klack* *klack* Bilder gemacht.

Das Bild kurz durch die Communities geschickt, weil geht halt. Snapshot halt. Grafisch schick. Licht schick. Atmosphäre und all das eben. Machste keinen Film von. Nimmste im Vorbeigehen mit. 

Wachste nächsten Morgen auf und Dein iPhone bekommt sich nicht mehr ein. 

Fucking Robots!

Der Big-Data getriebene Algorithmus Flickr-Bot hat entschieden, dass Du ein "interessantes" Foto gemacht hast. Da sitzt Du all die Jahre daheim, trittst Fotos in die Tonne, weil für dich nicht relevant. Hast ewig damit verbracht, zu checken, warum Du den ganzen Scheiß eigentlich machst und *Peng* kommt der Bot daher. 

Heute Abend, sah es dann so aus

Da klicken sie sich die Finger wund, Sternchen hier, Sternchen dort und warum das alles?

Fucking Robots!

Du siehst ja, wer da weiterschaut. Du siehst was die "Klickerles" so machen, was sie mit Sternen versehen und welche Mechanik dahinter steht. Du ahnst es!

Fucking Robots!

Das Bild - ausgewählt von einem Roboter. Die Rezeption gesteuert von dem Verlangen, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Nicht etwa die Meinige - Nein es geht um die des Roboters, auf dass der doch auch mal vorbeischaue und Dich in den "Olymp" hebe. 

Moderne Sklaverei - die auch Dich zu einem Fucking Robot macht, wenn Du nicht aufpasst. Gehorche nicht den  Algorithmen, hör auf Dich und nicht auf 

Fucking Robots!

Rants, Wespennester und die Reaktionen darauf

Gestern war es wieder soweit. Mir ist die Hutschnur geplatzt, was mich veranlasste folgende Polemik in allen Social-Media-Kanälen zu posten, die ich so bediene:

Sacht mal - Wer wählt die Kackbratzen von der CDU/CSU/SPD eigentlich?
So merkbefreit kann doch eigentlich keiner mehr sein, der das Hirn nicht schon bei der Geburt als überflüssig deklariert hat.

2014 <-> 2015

2015 so beginnen lassen, wie 2014 aufgehört hat.
Platten drehen.
Fotografieren.
Musik machen.
Alte Platten aus der Jazz/Funk-Liga. Der Kollege mit derben Psychfunk aus der Türkei.
Handgemachte Musik auf Vintage-Zeug. Das alles seit Anfang der 90er.
Wir waren schon hip, da wussten die ganzen Hipster noch nicht einmal wie Bartwuchs geschrieben wird.

Platten drehen. Fotografieren. Jammen.

Freitag der 12.12.2014. Nach der Arbeit den Heimweg antreten. Das virtuelle Feinripp-Hemd anziehend, Bierchen aufmachen. Das Zweite kommt auch gut. So gegen 20 Uhr merken, dass da noch was gehen könnte und es doch geiler wäre, den Arsch hochzubekommen. Leicht angeschickert, den Plattenkoffer vollstopfen, die Kamera einpacken, Taxi rufen und ab dafür.

Die Damen und Herren freuen sich, nicken hart mit dem Kopf und Herr Seb dreht mal wieder derbe Jazz und Funk via Plattenteller, kann er immer noch. Alles frisch! Next up. Live-Shit und so muss der Herr fix die Rolle wechseln. Kamera raus und schick auf die Fresse. Siehste jetzt gleich hier.

Wie ich einen Kackfilm™ bezwang

Oh ich höre sie schreien, dass ich das doch so nicht sagen könne aber seien wir ehrlich: Der Illford FP4+ ist und bleibt ein indifferentes Miststück.
Grautöne? Kann er! Auflösung? Hat er! Wurde und wird in Foren bis zum Erbrechen dekliniert.
Was willste mehr? - Höre ich fragen.

Tja - da hat es noch was. Etwas absolut unquantifizierbares wie Seele, Soul und Persönlichkeit und hier zeigt sich unser lieber FP4+ gerne als liberaler Biedermann, 9 to 5 in der Bank arbeitend, freundlich grinsend bemüht es allen recht zu machen. Kurzum, die FDP der Filmwahl.

Delirium - Transzedelika // Diazpora // Live

Erst schauste hier. Dann checkste drüben bei Diazpora ein und begreifst warum Du eine der derbsten Feiereien der letzten Zeit hier in der Stadt verpasst hast (PSST - Die touren gerade. Beweg Deinen Hintern).
Derber Funk braucht derbe Bilder und die kommen jetzt ohne weiteres Geblubber.